Schlaganfall, Apoplex
Bei einem Schlaganfall (auch Hirnschlag, Hirninfarkt oder Apoplex genannt) wird die Durchblutung einer bestimmten Region im Gehirn unterbrochen. Wenn sich in einem Teil des Körpers ein Blutgerinnsel bildet und durch den Blutkreislauf in das Gehirn wandert, können dort Gefäße blockiert werden. Dies kann auch durch eine Verengung der Gefäßwände geschehen, zum Beispiel durch Kalkablagerungen. Eine weitere Ursache eines Schlaganfalls sind Einblutungen in das Hirngewebe, zum Beispiel durch gerissene Arterien. Durch den Sauerstoffmangel stirbt das Gewebe in der betroffenen Region ab.
Ein Schlaganfall tritt immer plötzlich auf. Die Anfangssymptome sind Sehstörungen, Lähmungen, Sprachstörungen, Schwindel oder plötzliche Verwirrtheit. Je eher der Betroffenen ärztliche Hilfe erhält, desto besser sind die Heilungschancen. Spätfolgen sind, je nach Schweregrad des Hirnschlags, Lähmungen einzelner Gliedmaßen oder ganzer Körperhälften, Schluckstörungen, Sprachstörungen oder der völlige Verlust der Sprache. Ältere Menschen, Menschen mit hohem Blutdruck oder chronischen Gefäßverkalkungen sind besonders häufig von einem Schlaganfall betroffen, allerdings können auch Kinder einen Schlaganfall erleiden.
Im Behandlungskonzept nach einem Schlaganfall spielt die Ergotherapie (bei der Behandlung der Spätfolgen) eine wesentliche Rolle.
Die Ergotherapie bei Parkinson richtet sich hauptsächlich nach der Alltagsgestaltung des Patienten. Besonderer Wert wird deshalb auf den Erhalt und die Verbesserung alltäglicher Bewegungsabläufe gelegt. Dazu gehören das Trainieren von An- und Auskleiden, Essen und die Körperpflege.
Anziehen, Einkaufen, Baden, Waschen, Zähne, – diese basalen Tätigkeiten müssen viele Schlaganfall-Patienten Schritt für Schritt wieder einstudieren. Oft sind sie körperlich so beeinträchtigt, dass es ihnen schwer fällt, den Pullover über den Kopf und die Hose hoch zu ziehen. Auch die Handlungsplanung bereitet meistens Schwierigkeiten. Das bedeutet: Die Patienten wissen z. B. oft nicht mehr, ob sie zuerst das Unterhemd oder den Pullover anziehen sollen oder an welchem Ende sie die Hose halten müssen.
Therapiemöglichkeiten im Rahmen der Ergotherapie bei Schlaganfall
Je nach den Folgestörungen wird in der Ergotherapie bei Schlaganfall mit verschiedenen Ansätzen gearbeitet. Einer davon ist zum Beispiel die Therapie nach Bobath. Mit diesem Konzept werden physiologische Bewegungsmuster neu erarbeitet und ausgeführt, dazu gehören das Gehen oder das An- und Auskleiden.
Des Weiteren gibt es Therapieansätze, die die Wahrnehmung verbessern. Die Bewegungen des Betroffenen werden vom Ergotherapeuten geführt. Damit kann die Koordination verbessert werden und das selbstständige Umsetzen der Bewegung wird dadurch stimuliert.
Übungen für die Grob- und Feinmotorik, Schreibtraining und ähnliches gehören ebenso zu der Ergotherapie bei Schlaganfall, wie die Sensorische Integrationstherapie oder die Beratung und Einweisung für die verschiedenen Hilfsmittel.
Verwendete Hilfsmittel der Ergotherapie bei Schlaganfall
Um die Mobilität und die Selbstständigkeit zu fördern, werden verschiedene Hilfsmittel eingesetzt. .Zu den Hilfsmitteln gehören unter anderem Rollstühle, Rollatoren und Gehhilfen. Antirutschunterlagen, Griffverdickungen am Besteck, Greifhilfen oder eine Freisprecheinrichtung am Telefon sind ebenso Hilfsmittel wie Haltevorrichtungen für Spielkarten. Überhaupt sind Ergotherapeuten Experten für alle Alltagsfragen. Manchmal werden auch ganz unkonventionelle Tipps gegeben. Eine Grillzange kann als Greifzange verwendet werden, oder ein umgebundenes Tuch am Einkaufswagen kann diesen markieren um ihn immer wieder zu finden.
Ergotherapie und Wissenschaft!
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Cochrane Collaboration suchten nach Studien, die möglicherweise zeigen konnten, ob Ergotherapie die Genesung nach einem Schlaganfall verbessern kann, wenn sie die Förderung von Alltagsaktivitäten zum Ziel hat. Sie fanden neun Studien, an denen insgesamt 1258 Menschen zwischen 55 und 88 Jahren teilnahmen. Die Studien verglichen ergotherapeutische Maßnahmen mit einer eher allgemeinen Unterstützung, die ebenfalls zum Ziel hatte, die Verrichtung von Alltagstätigkeiten zu verbessern.
Im Rahmen der Studien wurden die Teilnehmenden bei sich zu Hause durch ausgebildete Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten behandelt. Die Studien dauerten unterschiedlich lange, im Durchschnitt wurden die Teilnehmenden jedoch drei Monate lang beobachtet. Ihre Alltagsfähigkeiten wurden mit Hilfe einer Bewertungsskala gemessen.
Die Cochrane-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler kombinierten die Ergebnisse der verschiedenen Studien miteinander. Die zusammen analysierten Ergebnisse zeigten, dass die Ergotherapie einigen Teilnehmenden half, sich besser waschen und anziehen zu können. Auch andere Verrichtungen, wie das Aufstehen aus dem Bett und der Gang zur Toilette, fielen ihnen leichter.
Die Wissenschaftlergruppe zog den Schluss, dass Ergotherapie das Risiko für eine Verschlechterung der körperlichen Einschränkungen nach einem Schlaganfall senkt. Gleichzeitig kann sie die Selbstständigkeit und die Fähigkeiten zur Alltagsbewältigung verbessern.